Hongkonger Fluchtlinien. Protestkörper und Logiken der Entgrenzung
 

 
Marie Heinrichs

Die Proteste in Hongkong 2019 zeichneten sich laut Medienberichten durch eine fluide, form- und führerlose Taktik aus, vor allem hervorgebracht durch Kommunikationstechnologien und das Internet. Diese Arbeit hinterfragt die aus einer digitalen Wesenhaftigkeit abgeleiteten Potenziale im Hinblick auf die Unsichtbarmachung verkörperten Protests als Mythos der Immaterialisierung, der auf eine dualistische Konzeption des Materiellen zurückgeführt wird. Die vorliegende Arbeit nimmt Braidottis Figuration der Nomadischen Subjekte als Ausgangspunkt einer Analyse digital mediatisierter Protestformen, die relationale, aktive Körperlichkeit betont. Das als politisch-ethisch kenntlich gemachte Denken fokussiert abseits von hegemonialen Grenzziehungen Potenziale verkörperter Bewegungsrelationen – Fluchtlinien. Diese Arbeit prüft und bejaht diese Potenziale entlang der Aktionen des 12. Juni 2019 der Proteste unter Einbezug der Messenger-App Telegram auf medienwissenschaftliche Anwendbarkeit.

Bildquelle: https://www.scmp.com/news/hong-kong/politics/article/3136819/hong-kong-police-mull-putting-2000-officers-citys-streets